Auf einen Blick

Die 9 wichtigsten Punkte zur Büvetta Tarasp

Historische Bedeutung

Die Büvetta Tarasp ist die grandioseste und einzige noch erhaltene Trinkhalle aus der grossen Zeit des Bädertourismus in der Schweiz und als solche ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes der Nationalparkregion und darüber hinaus», dies ein Zitat von Ludmila Seifert, Geschäftsleiterin des Bündner Heimatschutzes. Ihre architektonische und kulturelle Bedeutung wird durch ihre Einstufung als Kulturgut von nationaler Bedeutung unterstrichen.

Architektur

Erbaut 1875–1876 durch den Architekten Bernhard Simon, vereint die Büvetta barocke Eleganz mit moderner Kurarchitektur. Die Anlage umfasst eine Wandelhalle mit Bogenfenstern und eine prächtige Rotunde, in der die Mineralquellen Lucius, Emerita und Bonifacius sprudelten. Das Wasser der Bonifacius-Quelle wurde erst um 1900 in die Büvetta eingeleitet, und 1965/70 wieder abgekoppelt. Seither fliesst kein Bonifacius-Wasser mehr in der Büvetta, ist aber in der Quelle Inn-aufwärts noch zugänglich.

Verfall und Sperrung

Seit 2006 ist die Büvetta aus Sicherheitsgründen geschlossen. Hangsturzgefahr, instabile Ufermauern und Feuchtigkeit gefährden die Substanz des Gebäudes, das dennoch weitgehend authentisch erhalten ist.

Erhaltungsmassnahmen

Eine Felssicherung und Uferschutzmassnahmen sind dringend erforderlich, um die Trinkhalle zu erhalten. Die Sanierungskosten, inklusive Felssicherung und Uferschutz, wurden auf CHF 17.2 Mio. berechnet. Davon sind nach ersten Informationen bei den zuständigen Behörden ca. 75% durch Bund, Kanton und Gemeinde in Aussicht gestellt. Ca. 25%, also CHF 4.2 Mio., sind noch ausstehend und sollen durch Stiftungen, Investoren und Crowdfunding zusammengetragen werden

Verein Pro Büvetta Tarasp

Der Verein wurde 2012 gegründet, um sich für den Schutz, die Sanierung und Wiederbelebung der Büvetta einzusetzen. Er verfolgt das Ziel, die Büvetta öffentlich zugänglich zu machen und als gesellschaftlichen Treffpunkt zu nutzen. Rund 190 Mitglieder unterstützen die Aktivitäten des Vorstandes und der Projektleitung.

Zukunftspläne

Die Pro Büvetta engagiert sich für die Gründung einer Stiftung, die Sicherstellung der Finanzierung und die Übertragung der zwei Gebäude – Büvetta und Chasa Carola – von der Gemeinde an die Stiftung im Baurecht. Die Gebäude sollen als Ort der Begegnung und der Wissenschaft, Kultur und für Veranstaltungen dienen.

Mineralquellen

Die Büvetta beherbergt die stärksten Mineralquellen Europas. Das Wasser soll in seiner ursprünglichen Form zugänglich bleiben, jedoch nicht kommerziell abgefüllt werden, um den historischen Charakter zu wahren.

Blütezeit und Niedergang

Ursprünglich ein Treffpunkt für die gehobene Gesellschaft, verlor die Büvetta nach dem Zweiten Weltkrieg an Bedeutung. Investitionen in den 1960er Jahren konnten den Niedergang des Kurwesens nicht aufhalten.

Touristisches Potenzial

Die Büvetta ist der Nukleus der touristischen Entwicklung im Unterengadin. Diesem Wert soll im Rahmen des „Ensemble Nairs“ zusammen mit der benachbarten Chasa Carola* (Carola-Quelle) im Rahmen des Gesamtkonzeptes „Wasser“ mit Einbezug aller aktiven Mineralquellen im Tal wieder Rechnung getragen werden. Die Büvetta gehört zu den nicht austauschbaren Werten der Nationalparkregion. Zusammen mit den UNESCO-Welterben „Schweizerischer Nationalpark“, „Biosphäre Val Müstair“ und „Kloster Müstair“, den durch die romanische Kultur geprägten Dörfer, sowie den zahlreichen touristischen Errungenschaften gehört sie als Wegbereiterin des Bädertourismus zur DNA dieser einzigartigen Region.

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